Drei Kommunalarchäologien haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam mit der Universität Bochum ein archäologisches Projekt virtuell zu realisieren: Dortmund, Essen und Dortmund zeigen auf Google Earth historische Stätten in dreidimensionalen Rekonstruktionen. Denn lange bevor das Ruhrgebiet „Ruhrgebiet“ hieß, gab es zwischen Ruhr und Rhein blühende Landschaften und beste Siedlungsbedingungen.
Die Dortmunder Stadtarchäologen wählten den Blick auf die steinzeitliche Kulturlandschaft am Oespeler Bach in Dortmund. Die Duisburger Kollegen visualisierten den mittelalterlichen Duisburger Stadtkern. Essen zeigen eine 3D-Darstellung aus der Neuzeit: die Krupp-Hauptverwaltung, die schon vor langer Zeit abgerissen wurde.
Das gemeinsame Ziel der Stadtarchäologen ist es, die historischen Fakten aus der Region mit neuen Daten zu bereichern und das Interesse an Geschichte zu beleben. Dafür verzichten sie bewusst auf spektakuläre Effekte und Zugaben wie Menschen, Tiere, spielerische Attribute. Die 3D-Visualisierungen sind wissenschaftlich stimmig und beruhen auf zahlreichen Geodaten.
Da, wo die Archäologen auf dürftiges Material zurückgreifen mussten, bleibt die Darstellung schematisch – der Betrachter kann sich also wirklich darauf verlassen, dass die Visualisierungen historisch korrekt wiedergegeben werden.
Auf der Website www.ruhrzeiten.de sind die Datensätze des Entwicklungsteams zu finden. Mit diesen Daten und dem kostenlosen Tool „Google Earth“ lassen sich die Landschaften und Räume studieren. Die Ansichten machen auf jeden Fall deutlich, dass das Ruhegebiet eine äußerst lebhafte Region war – schon lange, bevor Kohle und Stahl den Raum eroberten.