Irma3D, der Roboter, in Rom unterwegs!

Erstmals ist es den Archäologen gelungen, archäologisch relevante Daten durch automatisierten Prozess aufzunehmen. Mit einem Roboter Namens Irma3D, ein in Bremen entwickeltes Robotersystem, konnte erfolgreich ein antikes Wohnhaus als präzises virtuelles 3D-Modell kartiert werden.

Erfolgreich ist Irma3D auf einem Ausgrabungsgelände der antiken Stadt Ostia in Rom gewesen. Ostia gilt als Hafenstadt Roms und zählt zu den bedeutendsten Ausgrabungsstätten der römischen Welt. Zwei Drittel des antiken Stadtgebiets sind bereits freigelegt.

Mit Irma3D lassen sich in Zukunft die 3D-Dokumentationen schneller ermitteln und einzelnen Häuser können direkt miteinander verglichen werden. Ein Akt, der den Archäologen viel Arbeit abnimmt! Denn bisher musste der Scanner aufwendig positioniert werden, die Position musste exakt eingemessen werden und schließlich die gewonnenen Daten, die manuell registriert wurden. Zum Schluss musste alles zu einem vollständigen 3D-Modell zusammengesetzt werden.
„Von besonderem Interesse ist es für uns, den Kontext von Architektur und Ausstattung, also Wandmalerei und Fußbodenmosaike, gemeinsam zu dokumentieren. (…) Die neue 3D-Dokumentation ist sehr schnell und hochpräzise, die einzelnen Häuser können direkt verglichen werden“, sagt der Archäologe Norbert Zimmermann vom Institut für Kulturgeschichte der Antike der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Eine aufwendige Arbeit, die Irma3D in Zukunft übernehmen wird!

Wie funktioniert Irma3D?
Andreas Nüchter, Professor of Computer Science an der Jacobs University Bremen und der Leiter der Arbeitsgruppe „Automation“, setzt bei Irma3D auf Laserscanner. Angetrieben von leistungsstarken Akkus und ferngesteuert, fährt Irma3D vollautomatisch durch Räume und Gänge und digitalisiert ihre Umgebung. Die Daten eines Messsystems und die 3D-Scanndaten werden bereits während der Fahrt errechnet. Die fotorealistischen Visualisierungen der Daten dienen den Archäologen zur Interpretation.

In Zukunft noch weitere 3D-Roboter geplant!
Wissenschaftler planen in Zukunft Aufnahmen aus der Luft zu machen, auch mit Hilfe von Robotern. Ein Flugroboter trägt dabei ein Miniaturscanner und kann Daten aus der Luft noch präziser erstellen. Diese Daten werden mit den Daten von Irma3D zusammengesetzt. Das alles ist kein Traum mehr, denn die Jacobs University Bremen tüfteln bereits mit den Firmen denkmal3D und masswerke an einem Modell.

Hier die Irma3D in Action:

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Quelle: www.pro-physik.de