Ein Kloster als Illusionsraum – Zeitreise und 3D-Visualisierung

Heisterbach, youtube

Das Kloster Heisterbach wurde 1250 in der Nähe von Bonn gebaut – nach vielen Anbauten, Umbauten, Wechseln und Zusammenbrüchen steht seit Langem nur noch eine Ruine. Doch nun erwacht die Anlage zu neuem Leben: als interaktive dreidimensionale Computeranimation, als begehbarer Illusionsraum. Das Einzigartige an dem Projekt: der Rundumblick wird mit einer transportablen, preiswerten Lösung erschaffen.


Michael Walter ist Absolvent des Masterstudiengangs Architektur an der Hochschule Anhalt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ing. Claus Dießenbacher und in Zusammenarbeit mit Dr. Frank Dießenbacher und Mark Tewissen haben Studenten das dreidimensionale Computermodell geschaffen, das nun auf einen 240 Grad weiten Bogen aus Spanplatten projiziert werden soll.

Im Rahmen des Regionale 2010 Projekts „Klosterlandschaft Heisterbach“ ist zunächst eine dreidimensionale halbstündige Filmsequenz entstanden. Zu sehen sind die unterschiedlichen Stadien der Anlage, eine Zeitreise der ausgedehnten Klosteranlage mit Klosterkirche, Mönchstrakt, Teichanlagen und Wirtschaftsgebäuden. Später wurde aus dem Kloster ein Steinbruch, noch später eine Chorruine in romantischer Parkanlage.

Der Film ist vom 19. März bis 14. November im Römisch-Germanischen Museum in Köln zu sehen. Auf dem Klostergelände Heisterbach die 3D-Visualisierung voraussichtlich am 9. Mai vorgestellt und soll dort dauerhaft verbleiben.

Ab Herbst 2010 soll es ein interaktives Internetportal geben, in dem sich der Nutzer im Echtzeitmodell in den vier Zeitebenen 1250, 1750, 1890 und 2008 bewegen kann. Ein Illusionsraum, der das Gelände des Zisterzienserklosters erlebbar machen wird, soll das Projekt schließlich krönen.

„Naexus“ ist eine ovale Holzkonstruktion, in deren Innerem vier Beamer arbeiten. Auf einen 240 Grad weiten Bogen werden Bilder auf die Spanplatten projiziert. Michael Walter: „Man kann sich hier virtuell durch Landschaften und Gebäude bewegen. Und zwar individuell, nicht in den vorgegebenen Bahnen eines 3D-Films.“

Das Besondere an der Konstruktion: bisher waren Anlagen, die Vergleichbares können, sehr teuer und schwer zu bewegen. Naexus soll eine kostengünstige und transportable Lösung werden. Die Holzellipse soll nicht mehr als 20.000 Euro kosten und innerhalb weniger Stunden auf- und abbaubar sein.

Für den Rundumblick von 360 Grad sollen letztendlich sechs Beamer ein nahtloses Bild erzeugen. Walter will noch mehr: künftig könnten 3D-Brillen die Bilder noch realistischer wirken lassen. Außerdem soll ein Audiosystem entwickelt werden, das die optische Illusion um einen räumlichem Klang erweitert.

Quelle: Presse-Service: http://www.presse-service.de/data.cfm/static/757276.html

Weitere Quelle: Mitteldeutsche Zeitung: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1267349441355&openMenu=1012569559804&calledPageId=1012569559804&listid=1017162035665

 

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