Kinect-Technik auf dem Durchmarsch!

By Jörg Viola / 24. Februar 2012

Die einen stürmen bei Neuerscheinungen der Spielekonsole Xbox 360 die Elektronik/ Multimedia-Läden aus einem Grund: Sie wollen sie haben, sich in ihre Zimmer verdrücken und testen, was das Spiel Neues so hergibt.
Die anderen wollen sie aus einem ganz anderem Grund: Sie interessieren sich nur für die Kinect-Technik. Sie wollen nicht spielen, sondern an dieser Technik weiter basteln, in ihren Laboren.
„In dem Moment, wo die Technik in einer Spielkonsole steckt, purzeln die Preise“, sagt Hanke. Seit rund zwei Jahren bastelt Thomas Hanke als einer der ersten an der Sensor-Technologie, der Linguist forscht am Institut für Deutsche Gebärdensprache (Hamburg) gerade an einem Wörterbuch für Gebärden. Ziel ist es, im kommenden Jahr im Rahmen des EU-Projekts „Dicta-Sign“ ein interaktives Wörterbuch vorzustellen, mit über 1200 Gebärden in petto.

In Jordanien arbeitet man an einem „ArKinect“, der nächstes Jahr erstmals eingesetzt werden soll. Das besondere bei dieser Forschungsarbeit der University of California in San Diego ist, dass es in Form eines tragbaren Scanners archäologischen Ausgrabungsstätten digitalisiert. Man spreche dabei von einer Spraydose, die nicht sprüht, sondern Bilder aufsaugt.
Die OP-Säle wird die Technik in naher Zukunft nicht mehr wegzudenken sein. Bereits zu diesem Zeitpunkt entwickeln die Forscher der Johns Hopkins University in Baltimore einen Roboter, der Ärzten assistieren wird. Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg….

Solange wird sich der Roboter aber als Medikamenten-Verteiler in Kliniken und Altenheimen beweisen dürfen. Großes vor hat das Frauhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) mit ihrem Serviceroboter, der solange aber „nur“ Getränke serviert: „Der Care-O-bot erkennt mit Hilfe des Kinect Becher und Gesichter und protokolliert, wie viel jeder trinkt“, sagt Birgit Graf, Leiterin der Gruppe Haushalts- und Assistenzrobotik am IPA.
Im folgenden Video seht ihr wieder ein anderes Konzept für den Kinect-Roboter:

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Der deutsche Torsten Kröger forscht an der US-Universität Stanford an Roboter-Steuerungen. „Der Preis des Sensors ist nicht einmal der Hauptgrund dafür, dass Unis ihn zunehmend einsetzen“, sagt Torsten. Für den Ingenieur lautet das Zauberwort „Standardisierung“.
Sean Kean, Mitgründer der New Yorker „Open Kinect“-Gruppe, beschreibt die Situation der Wissenschaftler: „Viele Erfindungen oder Anwendungen, die früher ohne massive finanzielle Förderung undenkbar waren, sind jetzt in Reichweite.“ Und von diesem relativ preiswertem Griff gepaart mit Wissen will Kean profitieren.
In Kürze soll ein Buch publiziert werden, in dem er die revolutionären Gestensteuerungen beschreibt. Denn es dauert nicht lange und wir werden mit Smartphones überschüttet, die mit Gestensteuerungen ausgestattet sei, so Kean.
Gar nicht so unrealistisch, wenn man bedenkt, was in kürzester Zeit den Markt erobert hat!

Könnt ihr euch noch an den „Minority Report“ mit Tom Cruise erinnern, der mit lockeren Handbewegungen an seinem Bildschirm hin und her scrollte. Zu dem Zeitpunkt stellte es die Zukunft in rund zehn Jahren dar.
Wir leben im Zeitalter des Science-Fictions! Irre!

Quelle:

http://www.fr-online.de/digital/games-microsoft-kinect-startet-in-deutschland,1472406,4821016.html

Bildquelle: www.sueddeutsche.com