Museumsschätze als 3D Objekte

Museumsschätze, image by golem

Das Projekt 3D-COFORM ist ein von der EU finanziertes Projekt, bei dem Kunstgegenstände dreidimensional erfasst und archiviert werden. So können Exponate aus aller Welt Wissenschaftlern und Restauratoren zur Verfügung gestellt werden – aber auch an eine kommerzielle Nutzung der 3D-Computergraphiktechnologie für Museumsschätze wird gedacht.


19 Partner aus europäischen und nordafrikanischen Universitäten arbeiten an dem Projekt zusammen, das mit 8,45 Millionen Euro finanziert wird. So entsteht ein 3D-Archiv von Kunstgegenständen aus aller Welt – von der griechischen Vase bis zum virtuellen Spaziergang durch antike Tempel.

Das Archiv ist weniger für Museumsbesucher gedacht als für Forscher, Anthropologen und Restauratoren, die über das dreidimensionale Archiv Zugang zu Beständen erhalten, die ihnen sonst verschlossen blieben.

Doch auch Museumsbesucher profitieren von den virtuellen Kunstgegenständen. So können Statuen dreidimensional rotierend erlebt werden, oder antike Tempel außen und innen umfassend besichtigt werden.

Die Leitung von 3D-COFORM liegt bei der Universität Brighton im Vereinigten Königreich Großbritannien. Auch das in Darmstadt beheimatete Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) ist beteiligt. André Stork, Abteilungsleiter am Fraunhofer IGD, erläutert die Prinzipien der 3D-Erfassung: „Eine 3D-Erfassung ist nichts anderes als eine Wolke von Messpunkten. Erst durch Nachbearbeitung wird daraus ein echtes Abbild des Gegenstands“. Die detailgetreue Nachbildung der Exponate wird erst durch ein Spiel von Licht und Schatten zum darstellenden Erlebnis.

Auch an die kommerzielle Nutzung der Technik wird gedacht: so könnten mit Hilfe der Rapid-Prototyping-Verfahren Repliken von Vasen, Waffen und Bildern erstellt werden, die dann verkauft werden. Zurzeit befasst sich das 3D-Forscherteam mit der Entwicklung der nötigen Software, um genaue Messdaten zu verarbeiten. Spezifische Strukturen müssen erkannt werden, um die detailgetreue Nachbildung zu ermöglichen.

Quelle Golem: http://www.golem.de/0911/70917.html
Quelle Cordis Europa: http://cordis.europa.eu/fetch?CALLER=DE_NEWS_FP7&ACTION=D&DOC=2&CAT=NEWS&QUERY=0124cb97ad01:d3c3:40679d2d&RCN=31443