Art & Crime 3D!

By Jörg Viola / 23. August 2012

So, Kunstfälscher können in Zukunft einpacken! Ein fälschungssicheres System, das sogenannte „Fing-Art-Print“, erlaubt eine genaue Identifizierung von Unikaten durch ein eindeutiges, dreidimensionales Profil ganz ohne physischen Kontakt. Auf einer Fachkonferenz zum Schutz von Kunst und Kulturgütern in Amelia (Umbrien) wurde die Technik vom Dr. Bill Wei, der Entwickler und Konservator am Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed vorgestellt.

Wie funktioniert das System?
Zunächst wird ein kleiner Abschnitt von ca. 3,5mm Quadrat des gewünschten Objekts ausgewählt. Anschließend wird mit einer Messmethode namens Tribology gescannt, dabei wird bis auf ein Tausendstel Millimeter vorgedrungen. Nicht die Farbe wird untersucht, das 3D-System tastet die Oberfläche digital ab und erstellt so einen Graphen der Oberflächenstruktur.

Die Daten werden anschließend in eine Farbkarte überführt. Dieser Farbcode, laut Dr. Wei, ist präzise und dient als ein einmaliger „Fingerabdruck“ des untersuchten Objekts. Eine Kopie ist ausgeschlossen!

Viele Verfahren sind zur Identifizierung nicht mehr sicher, einige Kunst-Kopien sind heutzutage zu perfekt und die Fälschungen sehr authentisch. Der folgende Film zeigt dies:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Das interessante an der ganzen Geschichte um das neue 3D-Verfahren ist auch, dass man selbst die Strukturen im glasierten Porzellan feststellen kann. Man spricht von mikroskopisch kleinen Blasen, die beim Brennverfahren der Keramik entstanden sind und vom bloßen Auge nicht erkennbar sind.

Eine Identifikation ohne jeden Zweifel!
Wie wichtig ist dieses 3D-Programm, zeigt das folgende Beispiel. Im Jahre 2007 wurden mehrere Karten aus der Biblioteca Nacional in Madrid gestohlen. Wenig später tauchten solche Karten auf eBay.de zum Verkauf auf. Ein Interessierter wurde wenig später gefunden, er kaufte eine der Karten. Wenig später schöpfte der Käufer Verdacht, ein gestohlenes Objekt erworben zu haben. Der Käufer meldete es der Polizei. Wieder sicher in der Bibliothek angekommen, taten sich die Experten schwer, die Karte genau zu identifizieren und betrieb einen erheblichen Aufwand.
Mit dem Fing-Art-Print-System wäre der ganze Aufwand nicht nötig, eine schnelle Aufklärung ohne jeden Zweifel wäre möglich. Zudem ist die Technik einfach anzuwenden und günstig.

Die 3D-Technik ist vielversprechend und vorteilhaft für private und öffentliche Eigentümer, die ihre Objekte mit „Fingerabdrücken“ identifizieren können.
Wie gesagt, Kunstfälscher sind über diese neue 3D-Technik sicher not amused! Aber der Kunstmarkt boomt und die Käufer sollten eine 100%ige Sicherheit haben, ein Original zu kaufen.
Hier zum Schluss noch ein Video mit einem Einblick in die Kunstszene für euch. Sehr spannend!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Quelle: artinfo.com

Bildquelle: youtube.de