Das virtuelle Google Ocean – eine neue Komponente von Google Earth 5.0

Explore the Ocean in Google Earth, youtube

Anfang Februar 2009 ging es ans Netz: das neue Google Ocean, mit dem Internetnutzer die Ozeane der Erde erforschen können. Als Komponente von Google Earth 5.0 besteht nun erstmal die Möglichkeit, Flora, Fauna und Gebirgsformationen der Weltmeere in dem virtuellen Unterwasser-Atlas zu erkunden. Der Meeresgrund erscheint in 3D. Google Ocean beinhaltet insgesamt 20 Ebenen, von der Unterwasser-Navigationen bis zu historischen Videos der Meeresforschers Jacques Cousteau.



Der virtuelle 3D-Atlas Google Earth startete seinen Siegeszug im Sommer 2005. Das Angebot wurde permanent verbessert und ausgeweitet. Nach den USA ist Deutschland der zweitgrößte Nutzer des visualisierten Weltatlanten. Heute kann man über Google Earth 5.0 virtuelle Zeitreisen unternehmen, man kann von einem GPS-Gerät Touren in Google Earth laden und diese dort nachvollziehen, sogar Reisen zum Mars sind dank NASA-Material möglich.

Google Ocean ist eine weitere einzigartige Bereicherung des kostenlosen Angebots, das im Internet zum Download bereitsteht. Google-Chef Eric Schmidt und Friedensnobelpreisträger Al Gore stellten Anfang Februar 2009 das Programm in Kalifornien vor.  Die Macher des Angebots erhoffen sich als Nebeneffekt, dass das Bewusstsein der Nutzer für Klimaerwärmung und Überfischung der Weltmeere sensibilisiert wird.

Möglich geworden ist Google Ocean durch die intensive Zusammenarbeit mit Sylvia Earle, Ozeanographin der National Geographic Society, sowie einem Beirat führender Meeresschützer und –wissenschaftler. Weitere Partner des Projekts sind 80 Organisationen und Einzelpersonen, darunter „BBC Earth“ aus Großbritannien und die „Welt des Meeres“ des Tiefseeforschers Jacques-Yves Cousteau.

Beim Heranzoomen an das Meer erscheint das Wasser transparent. Man kann unter die Wasseroberfläche tauchen, den Meeresgrund in 3D sehen, per Pfeiltaste oder Maus durch die Ozeane navigieren. Es gibt Fotografien und Videos zu Sehenswürdigkeiten unter Wasser und Informationen über bedrohte und geschützte Regionen wie das Great Barrier Reef vor Australien.

Biologisch interessierte Internetsurfer können die Wanderrouten von Meerestieren verfolgen und Videos aus dem Archiv von Jacques Cousteau betrachten. So gibt es einen kleinen Film des Meeresforschers über frisch geschlüpfte Babyschildkröten, die zur Wasserlinie krabbeln.

Das Monterey Bay Aquarium informiert über die Auswirkungen der Fischfangindustrie auf das Ökosystem. Man erhält Informationen zu ökologischen Themen. 70 Prozent der Erde sind von Wasser bedeckt, die 80 Prozent aller Lebewesen beherbergen. Doch wenn der Mensch nicht entscheidend sein Verhalten ändert, wird die Verknappung der Artenvielfalt der Ozeane laut Google-CEO Eric Schmidt in den nächsten 20 bis 30 Jahren so katastrophal sein wie der Verlust des kompletten Amazonas.

Sicher ist das Programm noch ausbaufähig, und auf Nachfrage räumt Google-Sprecher Stefan Keuchel ein: „In dieser ersten Version wird man dabei allerdings noch keine Fische vorbeischwimmen sehen“. Doch es ist eine wunderbare ganz neue Sichtweise, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Google Earth 5.0 mit Google Ocean steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung:
http://earth.google.de/ocean/