Wenn es um professionelle 3D-Scanner geht, fällt früher oder später der Name des Unternehmens Artec Group. Die Firma aus Luxemburg gehört zu den führenden Spezialisten für 3D-Scanner-Software und -Hardware.
Alles begann im Jahre 2007 in Moskau, als vier ehemalige Studenten einer technischen Hochschule in Russland die Firma gründeten. Heute hat die Artec Group Niederlassungen in den USA und in Russland. Sie verfügt über ein breites Netzwerk von über 110 Stützpunkten in mehr als 40 Ländern. Über 100 Spezialisten arbeiten laufend an der Technologie zur Erfassung und Verarbeitung von 3D-Oberflächen.
„80 Prozent der mobilen 3D-Scanner auf der Welt stammen von uns. Unsere 3D-Erkennungssysteme werden auf der ganzen Welt installiert“, berichtete Alexey Steblёv, Distribution Channel Development bei Artec, in einem Interview mit unserem Magazin.
Die Produkte der Artec Group sind hauptsächlich für den professionellen Bereich geeignet. Doch mit der Einführung eines neuen Dienstes macht Artec nun das 3D-Scannen auch für den privaten Gebrauch zugänglich. Die Rede ist von Shapify.me – einem 3D-Scan-Service für Kinect-Nutzer, mit dem 3D-Selfies zu Hause erstellt werden können.
Microsoft Kinect ist eine Hardware, die eigentlich zur Steuerung der Videospielkonsole Xbox 360 verwendet wird. Die Spieler können dabei allein durch Körperbewegungen die Software bedienen. Doch was viele nicht wissen: Ein Kinect ist auch ein 3D-Scanner. Mit Shapify.me können die Nutzer nun ihre Freunde, Kinder oder sich selbst mit einem Kinect einscannen und dann auf der Shapify.me-Webseite hochladen. Auf Wunsch wird das originalgetreue Modell in Form einer Mini-Statue per Post verschickt. Die Nachbildungen der gescannten Person wird im Maßstab 1:20 erstellt und innerhalb der USA und Europa portofrei versendet. Die 3D-Figuren kosten 79,00 US-Dollar, das sind nach aktuellem Wechselkurs umgerechnet 57,00 Euro. Mit dieser Geschäftsidee hat die Artec Group eine günstige Alternative zum 3D-Scannen für den privaten Gebrauch geschaffen.
Doch wie ist überhaupt die Idee für Shapify.me entstanden?
Beim Interview mit dem 3D Magazin erzählte uns Alexey Steblёv, wie es dazu kam:
„Vor kurzem haben wir bemerkt, dass unsere Scanner immer mehr für das Ganzkörper-Scannen von Personen verwendet werden. Die Technologie wird immer beliebter und ist auf dem besten Wege ein Massenprodukt zu werden. Wir sahen eine deutliche Parallele zwischen dem 3D-Scannen von heute und der Fotografie vor 100 Jahren. Die Fotografie war zuerst ein teures Spielzeug, welches sich nur die reiche Gesellschaft leisten konnte und nur von Spezialisten durchgeführt wurde. Heute ist sie für jeden zugänglich und zum Alltäglichen geworden. Wir glauben die 3D Industrie wird denselben Weg gehen – nur viel schneller.
Es ist verständlich, dass es zunächst mindestens zwei Hindernisse für den Massendurchbruch gibt: Hohe Kosten für die Ausstattung und hohe Anforderungen an das fachliche Niveau der Benutzer. Wir haben uns entschieden, beide Hindernisse zu entfernen, indem wir eine Software entwickelten, die automatisch ein 3D-Modell aus dem Scan der Microsoft Kinect anfertigt. Kinect ist deutlich günstiger als professionelle 3D Scanner. So entstand die Idee für das Shapify-Projekt.
Da es unser Ziel war, mit unserer Software die 3D-Welt jedem zugänglich zu machen, benötigten wir eine Lösung, mit der wir für unsere Benutzer den 3D-Druck übernehmen konnten. So bestand der nächste Schritt darin, eine Umgegbung zu schaffen, in der sich die Benutzer auf unserer Webseite registrieren konnten und in der Lage waren alles zu tun – vom Scannen bis zum Drucken, einfach und günstig.“
Folgendes Video gibt eine Anleitung, wie der gesamte Prozess von Shapify.me funktioniert:
Introducing Shapify.me from Shapify.me on Vimeo.
Doch nicht nur Shapify.me war geboren – eine weitere Geschäftsidee folgte! Denn die Artec Group sah die Chance Shapify als fertiges Geschäftsmodell für ein Partner-Programm zu vermarkten. Mit Shapify.pro eröffnet Artec Kleinunternehmern die Möglichkeit, in das Geschäft mit lebensecht gedruckten Miniaturfiguren einzusteigen. Für Endkunden ist weiterhin das Portal Shapify.me gedacht, Unternehmer können auf Shapify.pro den Online-Dienst für die eigenen Geschäfte nutzen.
Der Einstieg in das eigene 3D-Geschäft
„Partner bei Shapify.pro zu werden ist sehr einfach. Sie müssen nur unsere Webseite besuchen, sich registrieren, die AGBs akzeptieren und Ihr persönliches Konto mit einem Mindestwert von 999,00 US-Dollar auffüllen. Von diesem Zeitpunkt an sind Sie unser Partner. Ihre Preise sind deutlich niedriger und Ihre Bestellungen werden mit dem Geld bezahlt, welches Sie in Ihrem Konto hinterlegt haben. Ihre Lieferung wird außerdem günstiger, da Sie Ihre Aufträge in einem großen Paket bündeln können, während der Preis der Lieferung gleich bleibt, da er nicht von der Paketgröße abhängig ist“, antwortete Alexey Steblёv auf unsere Frage, wie man an dem Partner-Programm teilnehmen kann.
Das klingt alles sehr vielversprechend. Doch eine letzte Frage brennt uns beim Interview mit der Artec Group noch auf der Seele: „Glauben Sie, dieses Partner-Programm wird auch in Deutschland ein Erfolg?“ Die Antwort von Herrn Steblёv war eindeutig: „Ich bin mir sicher, dass es ein Erfolg wird. Die Deutschen erkennen diesen Trend und sehen, dass dort Profit herauszuholen ist. Viele wollen ihr eigenes Business starten, schrecken aber vor großen Investitionen zurück. Bei unserem Programm Shapify.pro sind die Investitionen so gering wie der Preis eines Kinect. Den findet man schon ab 50 Euro bei Ebay. Als Gewinn kann man bei uns schon um die 3.000 bis 5.000 Euro in dem ersten Monat verdienen. Ich bin mir sicher, die Deutschen werden dies mögen.“
Wir sind gespannt, wie sich Shapify weiterentwickeln wird und wünschen der Artec Group weiterhin viel Erfolg!
Quellen:
(C) Pictures & Text: Artec Group
http://www.pressebox.de/newsroom/artec-group