Treibgut für den 3D-Druck

By Jörg Viola / 20. Juni 2014

PlasticBankSchätzungsweise 100 Millionen Tonnen Plastikmüll dümpeln in unseren Weltmeeren herum. Abfall, der nicht nur hässlich aussieht, sondern das ökologische Gleichgewicht der Ozeane gefährdet und viele Seevögel und Meeresbewohner das Leben kostet.  Das Unternehmen „The Plastic Bank“ aus Kanada sieht Potential in dem Plastik-Treibgut: für arme Menschen, die Umwelt und die expandierende 3D-Druckindustrie.

Das Projekt ist ambitioniert. Plastic Bank will Menschen in Entwicklungsländer dabei unterstützen, die Plastikabfälle zu sammeln und so etwas gegen ihre Armut zu tun. Dabei dient Plastik als eine Art Währung. Die Armen bringen den gesammelten Müll zu Recycling-Zentren der Plastic Bank und erhalten dafür beispielsweise Haushaltsgeräte wie Schüsseln, Teller oder Eimer zurück. Der Plastikmüll wird dann zu Filament für 3D-Drucker recycelt. Aus diesen werden dann wieder die Gegenstände ausgedruckt. Auch Mikrokredite werden an die Sammler vergeben, die sich mithilfe von 3D-Druckern und „ihrem“ Filament eigene kleine Unternehmen aufbauen könnten.

Und natürlich verkauft die Plastic Bank, die gewinnorientiert arbeitet, die 3D-Recycling-Kunststoff-Filamente auch an Firmen, die den 3D-Druck einsetzen. Die wiederaufbereiteten Filamente sind nämlich günstiger als andere Filamente.

Die erste Sammelstation errichtete The Plastic Bank in Lima/Peru. In Peru liegt die Recyclingquote allen Mülls bei nur zwei Prozent. Man kann gespannt sein, ob sich etwas ändert.

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Quellen:

http://www.forbes.com/sites/annefield/2013/08/30/can-social-plastic-decrease-poverty-and-save-the-planet/

http://3druck.com/gastbeitraege/filament-fuer-3d-drucker-von-platikmuell-aus-den-ozeanen-2719308/

http://www.best-practice-business.de/blog/geschaeftsidee/2014/01/07/plastik-bank-aus-receycelten-plastikmuell-dank-3d-drucker-eine-neue-existenz-aufbauen/