Handschellen öffnen mit 3D-Schlüssel!

Im Moment macht ein deutscher Hacker unter dem Pseudonym Ray von sich reden. Er druckte massenhaft Handschellen-Schlüssel mit einem 3D-Drucker und einem Laser-Cutter aus.

Handschellen stehen (eigentlich) für Sicherheit, Schutz. So richtig haben wir die Sicherheit der Handschellen nie in Frage gestellt. Oder? Wie denn auch, wenn man keinen blassen Schimmer davon hat, dass wirklich alle Handschellen (vom einem Hersteller) einen und denselben Schlüssel haben.
Wenn dann noch die Hacker kommen und ihre Schlüssel aus dem 3D-Printer präsentieren, ja dann fängt die Fassade dieser Sicherheit allmählich an zu bröckeln.

Unter dem Aspekt betrachtet, zeichnet es ganz klar ein Problem auf. Die Schlüssel zu den Handschellen sind alle gleich, keine Unikate. Das macht es einfacher für die Polizisten, aber auch nun praktisch für die Hacker. Das zeigt Ray am eigenen Beispiel: Er kaufte die Handschellen von Bonowi und die von Chubb bei Ebay, bearbeitete die Modelle im CAD-Programm und druckte sie anschließend mit dem Repman 3D-Printer aus.

Dabei sind die Chubb-Schlüssel leicht zu bekommen, die Bonowi-Schlüssel dagegen über Umwege zu erstehen. Aber machbar.

Sein Ergebnis stellte er öffentlich auf der Konferenz HOPE (Hackers on Planet Earth) vor, um auf das gravierende, bisher unterschätzte Problem der Handschellen aufmerksam zu machen. Ganz nebenbei verkaufte er auf der Konferenz seine aus dem 3D-Printer gedruckte Chubb-Schlüssel.
Hier ein Link zur Voice-Aufnahme von Ray auf der HOPE Conference.

Ray plant sogar eine Drucker-Plattform Thingverse, auf der CAD-Dateien veröffentlicht werden sollen. Er will nicht provozieren, sondern Lücken bei der Sicherheit aufzuzeigen.

Aber stellt diese Innovation nicht doch ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar? Handschellen-Hersteller fürchten, dass die Insassen massenhaft diese Art der 3D-Schlüssel in Umlauf bringen können und das wiederum stellt garantiert ein hohes Risiko dar.

Diese 3D-Schlüssel sind, so Ray, kein Grund zum „Ausbrechen“, denn wer ausbrechen will, der schafft es auch ohne seine Hilfe.

Quelle: www.silicon.de

Bildquelle Screenshot: www.forbes.com