Erstes 3D-Modell des Bodensees in Arbeit

Der Bodensee von oben. Foto: © AHM AirborneHydroMapping GmbH

Der Bodensee von oben. Foto: © AHM AirborneHydroMapping GmbH.

Der Bodensee ist der größte See Deutschlands. Um seine Entwicklung zu prognostizieren und Lebewesen bestmöglich zu schützen, wurde das Projekt „Tiefenschärfe – Hochauflösende Vermessung Bodensee“ ins Leben gerufen. Die Vermessungsarbeiten sind bereits abgeschlossen, nun haben die Auswertungen der Ergebnisse begonnen.

Ziel des Projekts ist es unter anderem, wasserbauliche Veränderungen wie die Errichtung von Badestegen oder Einleitungen in den See besser planen sowie einen aktiven Gewässer- und Naturschutz zu betreiben zu können. Zudem soll das 3D-Modell des Sees auch archäologischen Arbeiten zugute kommen.

Die Vermessung mittels 3D-Technik wird ein detailgetreues 3D-Modell des Bodenseebeckens liefern. Die Datendichte des Modells wird voraussichtlich um das 100- bis 1.000-Fache höher sein als das Modell der Messung von 1990. Somit bedeutet die aktuelle Messung aufgrund der modernen Technik einen weitaus größeren Schritt, als die Vermessung von 1990 im Vergleich zur ersten Vermessung im Jahr 1893 durch Ferdinand Graf von Zeppelin darstellte.

Die Vermessung wurde im Projekt „Tiefenschärfe“ einerseits mit einem Forschungsschiff, andererseits per Flugzeug vorgenommen. Ab einer Wassertiefe von fünf Metern tastete ein Fächerecholot am Bug des Forschungsschiffs „Kormoran“ den Gewässerboden ab. Ein Sedimentecholot kontrollierte und ergänzte die Daten des Fächercholots. Die Flachwasserzonen wurden mithilfe des LIDAR Laserscanning per Flugzeug erfasst.

Das Forschungsschiff "Kormoran" auf dem Bodensee. Foto: Lorth Gessler Mittelstaedt GmbH.

Das Forschungsschiff „Kormoran“ auf dem Bodensee. Foto: © Lorth Gessler Mittelstaedt GmbH.

Das Projekt läuft von November 2012 bis Juni 2015 und wird vom Institut für Seenforschung Langenargen (ISF) geleitet. Das Institut ist wiederum Teil der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW). Gefördert wird das Projekt von der EU. Die Kosten von 612.000 Euro teilt sich die EU mit den an den See angrenzenden Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz – sowie mit Liechtenstein, das zwar nicht direkt am Bodensee liegt, jedoch Teil der Region Bodensee ist.

Quelle und weiterführende Informationen:

http://www.tiefenschaerfe-bodensee.info