Für leidenschaftliche Gamer gibt es nichts Besseres, als das Lieblingsspiel noch realistischer, spannender und greifbarer zu erleben. Eine Erfindung der Technischen Universität Wien könnte bald diesen Traum vieler Zocker erfüllen. Der sogenannte Virtualizer ermöglicht es, durch virtuelle 3D-Welten zu laufen, ohne sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu bewegen. Wie das funktioniert? Durch eine glatte reibungsarme Oberfläche, die mit Sensoren besetzt ist, hat man das Gefühl, sich wirklich vorwärts zu bewegen.
Ein Traum für die Gamerwelt
Der Virtualizer besteht aus einem Metallgestell, wo sich der Spieler reinstellt. Auf dem Boden befindet sich die mit Sensoren integrierte Oberfläche. Mit einem Gurt ist die Person im Metallgestell festgehalten. Eine 3D-Brille sorgt für die Verbindung von der Realität in die 3D-Welt. Nun kann es losgehen. Die Person kann jetzt durch die gezeigte 3D-Welt laufen. Die Schritte ähneln einem „Moonwalk“, da man zwar echte Schritte macht, aber auf einer Stelle bleibt. Die Sensoren auf dem Boden zeichnen jeden Schritt elektronisch auf. Körperbewegungen werden über den Gurt aufgenommen. Die Blickrichtung des Kopfes registriert die 3D-Brille. Diese ist von den Körperbewegungen unabhängig, so dass der Spieler in eine andere Richtung schauen kann, als er läuft. Auch Auf und Ab Bewegungen sind mit dem höhenverstellbaren Gurt des Virtualizers realisierbar. Dadurch kann sich der Spieler in der 3D-Welt frei bewegen und hat wirklich das Gefühl in dieser Welt abgetaucht zu sein.
Der Virtualizer ist zurzeit noch ein Prototyp und wird laut der TU in Wien 2014 ausgereift sein und auf den Markt kommen. Die Besucher der „Gamescom“ in Köln konnten schon die Erfindung live sehen.
Wofür könnte der Virtualizer noch verwendet werden?
Aber nicht nur für die Gamer ist der Virtualizer interessant. Denkbar ist die Erfindung auch für viele andere Bereiche. Wie wäre es mit einer virtuellen Reise zu den schönsten Sehenswürdigkeiten dieser Welt? 3D-Panoramen und 360 Grad Ansichten sind die Vorboten dieser Entwicklung. Doch mit dem Virtualizer lassen sich beliebte Touristenattraktionen noch realistischer bewundern, obwohl man nicht selbst vor Ort ist.
Auch für die Filmbranche wäre der Virtualizer eine Steigerung zum 3D-Kino. Was wäre das für ein Erlebnis selbst Teil des Films zu sein und die Abenteuer der Hauptdarsteller hautnah mitzuerleben.
Fest steht, der Virtualizer ermöglicht es, 3D-Welten noch realitätsnaher zu erleben als jemals zuvor. Wir sind gespannt, wie sich diese Erfindung weiterentwickeln wird.
Quellen:
http://www.wienerzeitung.at/meinungen/blogs/backup/580780_Staunen-in-3D.html