Erste 3D-Modelle der Erde des DLR für Wissenschaft bereitgestellt

Vulkanlandschaft Kamtschatkas. Bild: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Vulkanlandschaft Kamtschatkas. Bild: © Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Seit knapp drei Jahren kreisen die Radarsatelliten TanDEM-X und TerraSAR-X um die Erde und vermessen deren Oberfläche. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat nun die ersten Höhenmodelle zur wissenschaftlichen Nutzung bereitgestellt.

Die neuen 3D-Modelle der Erdoberfläche sind um das 30-Fache exakter als bisherige Modelle. Das komplette 3D-Modell der Erdoberfläche wird voraussichtlich Ende 2015 erstellt sein. Die Nachfrage nach den 3D-Modellen ist groß: Mehr als 800 Wissenschaftler aus 31 Staaten wollen mit den neuen Modellen arbeiten. Unter anderem können mit den neuen 3D-Modellen Karten potenzieller Überschwemmungsgebiete erzeugt werden. Auch Auswirkungen von Vulkanausbrüchen und Erdbeben können mit Hilfe des neuen Kartenmaterials abgebildet werden.

Die ersten fertigen Modelle bilden unter anderem große Flächen in Afrika, Australien, Russland sowie in Nord- und Südamerika ab. Aktuell ist bereits ein Fünftel der Erdoberfläche zu 3D-Modellen verarbeitet worden. Die Datenmenge dieser fertigen Modelle umfasst rund 2500 Terabyte.

Badlands-Nationalpark in den USA. Bild: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Badlands-Nationalpark in den USA. Bild: © Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Die Satelliten, die in einer Höhe von 514 Kilometern in einer Helix zueinander um die Erde fliegen, haben bereits zwei Mal die gesamte Landmasse der Erde vermessen –  das sind 150 Millionen Quadratkilometer. An der engsten Stelle fliegen die Satelliten mit einem Abstand von nur 120 Metern umeinander. Die genaue Flugbahn der Satelliten ist bis auf wenige Millimeter festgelegt. Dadurch ist garantiert, dass das Gelände der Erdoberfläche mit seinen Höhen und Tiefen exakt bestimmt werden kann. Bei besonders schwierigen Gebieten wie dem Himalaya oder der Kamtschatka-Halbinsel mussten die Flugbahnen der Satelliten verändert werden. Derartige Gebiete erfordern zudem drei- bis viermalige Überflüge – für sogenannte einfach Gebiete dagegen genügen bereits zwei Überflüge.

Quelle: http://dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-10323/#gallery/14760