3D-Kopien von berühmten Kunstwerken

By Jörg Viola / 30. August 2013

Ein echtes Gemälde von einem berühmten Künstler. Wäre das nicht etwas für das heimische Wohnzimmer? Kunstliebhabern fehlt hierfür oft das nötige Kleingeld. Doch jetzt bietet das Van Gogh Museum in Amsterdam nahezu perfekte 3D-Kopien des niederländischen Künstlers an.

Im Gegensatz zu den Originalen sind die Repliken vergleichsweise günstig erhältlich. Das teuerste Gemälde von Van Gogh wurde für 82,5 Millionen US-Dollar verkauft. Die 3D-Kopien sind jeweils „nur“ für 25.000 Euro pro Stück zu haben. Immer noch ein stolzer Preis, aber für gut betuchte Kunstliebhaber eine günstige Alternative.

Doch wie genau werden die Kunstwerke kopiert? Die Technik dafür entwickelte die Firma Fujifilm. Über 7 Jahre arbeitete das Unternehmen an dem Prozess, um perfekte 3D-Prints zu entwickeln, die vom Original kaum zu unterscheiden sind. Die Werke von Van Gogh werden in 3D gescannt und anschließend in 3D gedruckt. Klingt einfacher als es ist. Bei dem Scannen wird haargenau darauf geachtet, dass alle Einzelheiten, wie das Bild, die Textur, der Rahmen und die Rückseite genau abgescannt werden. Der 3D-Druck wird in einer hohen Auflösung gefertigt, so dass die genaue Größe, die Farben und Schattierungen 1 zu 1 reproduziert werden. Dieser Prozess ist so aufwendig, dass nur drei Kopien pro Tag hergestellt werden können. Die Technik bezeichnet Fujifilm als Reliefografie und die 3D-Kopien als Relievos.

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5 berühmte Gemälde des Künstlers wurden bereits kopiert: „Mandelblüte“, „Sonnenblumen“, „Sturmhimmel“, „Die Ernte“, „Feld“ und „Boulevard de Clichy“. Vor dem Verkauf wird jede 3D-Kopie nochmals vom Van Gogh Museum geprüft. Ein nicht entfernbares Siegel sorgt dafür, dass ein Relievo nicht einfach als Original verkauft werden kann. Die 3D-Prints sind auf 260 Stück pro Gemälde beschränkt. Zahlreiche Van Gogh Fans sind an den Relievos interessiert. Auch andere Museen sind dadurch auf die Technik der Reliefographie von Fujifilm aufmerksam geworden. Doch bisher hat nur das Van Gogh Museum einen Exklusivvertrag mit dem Unternehmen.

Die 3D-Technik macht es möglich, auch alte Schätze aus der Vergangenheit zu reproduzieren. Die Van Gogh Gemälde werden sicherlich nicht die Einzigen bleiben, von denen originalgetreue 3D-Kopien die Wohnzimmer vieler Kunstliebhaber schmücken werden. Und nicht nur das. Auch für Schulen und Universitäten sollen die 3D-Kopien zukünftig eingesetzt werden.

 
Quellen:

http://futurezone.at/digitallife/17917-3d-prints-von-van-gogh-bildern-um-25-000-euro.php
http://www.gizmodo.de/2013/08/27/fuji-produziert-nachbildungen-von-van-gogh-gemaelden-mit-dem-3d-drucker.html
http://www.best-practice-business.de/blog/geschaeftsidee/2013/08/26/van-gogh-museum-verkauft-dreidimensionale-replikas-von-van-gogh-bildern/