Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft haben eine 3D-Software entwickelt, mit der sich Konstruktionen von Kraftwerksanlagen visualisieren lassen. So kann der Ingenieur, statt in riesigen Zahlenkolonnen zu suchen, das visualisierte Kraftwerk auf dem Desktop direkt virtuell begehen und bearbeiten. Gerade an diesem Beispiel wird deutlich, dass Visualisierungen keine „Spielerei“ sind, sondern für Konstruktion und Betrieb ein wichtiger Baustein, um zu optimieren; um Fehler zu vermeiden und zu beheben.
Bild: © Dirk Mahler / Fraunhofer IFF
Die Forscher der Fraunhofer Gesellschaft haben die Simulationssoftware in erster Linie für Photovoltaik- und Windenergieanlagen entwickelt, für Wasserkraftwerke und Biogasanlagen. Mit dem Programm lassen sich Abläufe im Inneren der Energiewandlungsanlagen berechnen und bildhaft darstellen.
Die dreidimensionalen Grafiken ermöglichen es dem Konstrukteur, Strömungsbewegungen plastisch nachzuvollziehen. Er sieht, ob sich bewegliche Teile im Kraftwerk gegenseitig in die Quere kommen. Es wird sichtbar, ob es Schwachstellen gibt, wie mögliche zu hohe Temperaturentwicklung oder Erosionsgefahr. Diese Bereiche werden vom Programm farbig markiert.
Hierfür haben die Entwickler der 3D-Software die 3D-Anlagenkonstruktionen und die Ergebnisse von Simulationen mit einem am IFF (Fraunhofer) entwickelten Virtual-Reality-Programm, kurz VR, gekoppelt. »Mit einem speziellen Software-Tool ist es uns erstmals gelungen, die Bewegungsabläufe sichtbar zu machen – mit nur einem Knopfdruck«, erklärt Dr. Matthias Gohla, Leiter des Geschäftsfelds Prozess- und Anlagentechnik.
Die Fraunhofer-Entwickler gehen davon aus, dass in Zukunft mit Unterstützung der Software leistungsstärkere und emissionsärmere Kraftwerke entworfen werden können. Ein weiteres Einsatzfeld ist die Schulung von Mitarbeitern, bevor das Kraftwerk überhaupt in Betrieb geht. Auch kritische Situationen lassen sich mit der 3D-Simulation durchspielen, ohne dass Mitarbeiter gefährdet werden.
Im laufenden Betrieb liegen zusätzliche Einsatzfelder, wenn der Techniker durch einen einfachen Klick Informationen über ein Bauteil abrufen kann, ohne erst seitenlange Bedienungsanleitungen lesen zu müssen. Eine umfangreiche Dokumentation, die hinter den 3D-Grafiken liegt, ermöglicht diese zeit-, kosten, und risikosparende Installation.
Quelle: http://www.golem.de/0907/68364.html
Weitere Quelle: http://www.fraunhofer.de/presse/presseinformationen/2009/juli/virtuelle-konstruktion.jsp