„PrävEm“ revolutioniert 3D-Animationsfilme!

By Jörg Viola / 21. Februar 2013

Die Studenten der Hochschule Mittweida entdeckten eine Lücke bei 3D-Produktionen und gründeten kurzerhand das Forschungsprojekt „PrävEM“ (Enterprise Content Management-basierte Produktionspipelines für 3D-Prävisualisierung und Animationsfilm). Sie schaffen Abhilfe bei großen Produktionen, sowohl bei Realfilmen als auch bei 3D-Animationsfilmen.

„PrävEM“
Die Studenten wollten das Marktpotenzial der 3D-Film-Produktionen für sich nutzen. Denn im Jahr 2012 wurden insgesamt 46 3D-Filme in Deutschland ausgestrahlt, für das Jahr 2013 sind schon 62 Veröffentlichungen geplant. Genau da setzen die Absolventen der Hochschule mit ihrem Projekt an- mit dem sogenannten Prävisualisierungs-Verfahren.

Das Prävisualisierungs-Verfahren
Das Prävisualisierungs-Verfahren kommt bei aufwendigen Filmproduktionen zum Einsatz. Damit kann die Wirkung des Films bereits vorab überprüft werden.

Dabei ist die erste Stufe ein gezeichnetes Storyboard, dem folgt eine relativ simpel animierte Version der Szene. Diese Voransicht ist nutzvoll für die Kameraleute, 3D-Modellierer, Grafiker und Animatoren als eine Art Grundlage für den weiteren Schaffungsprozess. Ist der Produzent oder das Testpublikum mit dem der Produktion nicht einverstanden, müssen Änderungen vorgenommen werden. Dieser Prozess ist ziemlich aufwendig, denn der Grafiker kann nicht rechtzeitig in den Produktionsprozess eingreifen oder ist gar nicht vor Ort.

Diese Kommunikationslücke hat nun ein Ende. Die Entwicklung „Enterprise Content Management Systems“ soll Abhilfe schaffen. Sie erlaubt dem Grafiker oder auch dem Autor, die Modellierung eines Charakters oder die Animation einer Szene in Echtzeit vom heimischen PC zu verfolgen und Änderungen direkt vorzunehmen. Alle Produktionsabteilungen können somit crossmedial ineinandergreifen.

„Der Autor rückt damit ein ganzes Stück näher an das Produktionsteam, die Filmproduktion wird zu einem weltweit vernetzten und interaktiven Prozess“, so Nachwuchsforscher Thomas Schmieder.

„Aufgrund der Mehrkosten werden 3D-Modellierungen und Animationsarbeiten in den asiatischen Markt verlegt. Wir wollen diese Prozesse so effizient und zukunftssicher gestalten, dass sie wieder in Europa stattfinden können“, begründet Projektleiter Professor Dr. Schubert, Professor für Informatik und Softwaretechnik an der Hochschule Mittweida, die Wichtigkeit des Projektes für die regionale Wirtschaft.

Das innovative Hochschulprojekt wurde mit einer Million Euro von dem Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Quelle und Bildquelle (Screenshot): www.medien-mittweida.de