Die neuen 3-D-Displays des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik, HHI, machen es möglich, dass Betrachter dreidimensionale Objekte erleben können, ohne sich hinter 3D-Brillen verstecken zu müssen. So können Produkte, Objekte und Räume realitätsnah präsentiert werden. Durch einfache Gesten kann der Nutzer die 3D-Objekte interaktiv bewegen, wenden und von allen Seiten betrachten. Die Forscher gehen davon aus, dass sich die Technologie sehr schnell verbreiten wird.
Um 3D-visualisierte Objekte am Monitor wirklich dreidimensional zu erleben, musste der Nutzer bisher Datenhandschuh und Shutterbrille verwenden. Das war von Anfang an eine wenig befriedigende Hilfslösung. Schon seit den 80-er Jahren arbeiten Wissenschaftler daran, plastische Visualisierungen zu verbessern und massentauglich zu gestalten.
Dr. Siegmund Pastoor, Dr. René de la Barré und David Przewozny vom Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI, in Berlin, haben schon 2006 einen der Joseph-von-Fraunhofer-Preise für ihre neue Technologie zur interaktiven 3-D-Visualisierung mit Gesteninteraktion erhalten und erweitern das Programm ständig.
Für das System werden die Objekte vor das Display projiziert. Etwa 20 cm vom Bildschirm entfernt kann der Betrachter die plastische, dreidimensionale Darstellung betrachten, drehen, von allen Seiten erleben. Mit der Hand führt er die gewünschten Bewegungen durch – eine Kamera am Monitor registriert die Gesten und reagiert dementsprechend.
Der realitätsnahe Eindruck entsteht durch zwei unterschiedliche Bilder, für jedes Auge eins, die in der Wahrnehmung verschmelzen. Möglich wird das durch die Kamera am Monitor, die die verschiedenen Blickwinkel genau berechnet und in zwei Bilder überträgt, die sich am Bildschirm ergänzen. Dafür muss der Betrachter direkt auf den Monitor sehen – für mehrere Nutzer gleichzeitig ist die 3-D-Wahrnehmung noch nicht möglich.
Im Einsatz ist die interaktive 3-D-Technologie des HHI schon auf Messen zur eindrucksvollen Präsentation von Produkten. Eine weitere Anwendung des Systems ist „Explore the World“ – ein 3-D-Display speziell für die Reiseassistenz. Touristen können sich mit „Explore the World“ schon virtuell bei virtuellen Stadtrundgängen umschauen, bevor sie am Urlaubsort eintreffen. Nun plant auch die Telekom den Einsatz der interaktiven 3-D-Visualisierung für 3-D-Online-Shopping und für 3-D-Video-Telefonie.
Quelle: Youtube
http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=yeFOm_s4Jh0