Überirdisch, unterirdisch, überall: Portable 3D-Messtechnik im Einsatz

Korntal-Münchingen/Straßburg, Juni 2013. Einer der Stars beim FARO 3D Documentation User Meeting war unübersehbar der Prototyp des fliegenden FARO Laser Scanner Focus3D. Augenblicklich zückten zahlreiche Teilnehmer Kamera oder Handy, als die Multikopter-Konstruktion von den beiden Entwicklern in den Saal getragen wurde. Am zweiten Tag der Fachveranstaltung gab es dann die Weltpremiere: vor den Augen der Teilnehmer hob das Hightech-Fluggerät live ab. Die Flugvorführung gab einen Ausblick darauf, wie sich künftig präzise 3D-Laserscans auch aus der Vogelperspektive erstellen lassen. Spannende Themen wie dieses und neue Erkenntnisse bot das Expertentreffen im Kongresszentrum in Straßburg/Frankreich reichlich.

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Rund 200 Teilnehmer aus aller Welt – von Alabama bis Schweden – nutzten die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten und Experten aus verschiedenen Fachgebieten ins Gespräch zu kommen. Laserscanning-Neulinge konnten sich dabei technische Tipps abholen sowie neue Möglichkeiten für die Laserscanvermarktung entdecken. Experten hatten die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, ihre Kenntnisse weiter zu vertiefen und wertvolle berufliche Kontakte zu knüpfen. Thematische Anknüpfungspunkte für das Networking und reichlich Inspiration boten die über 40 praxisbezogenen Workshops und Spezialvorträge. Rund um die Schwerpunktthemen Architektur und Bauingenieurwesen, Denkmalschutz und Mobile Mapping gaben Anwender Einblicke in ihre Erfahrungen, die täglichen Herausforderungen und in neue Lösungen. Dabei zeigten sich immer wieder die verblüffenden Möglichkeiten der Technik, die unter Tage, zu Lande und nicht zuletzt sogar in der Luft eingesetzt wird. Klar wurde, dass sich die Technik mittlerweile in vielen Bereichen und Branchen durchsetzt.

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Mitgenommen wurden die Teilnehmer des 3D Documentation User Meetings beispielsweise auf eine Reise in den Untergrund des 150 Jahre alten U-Bahn-Systems der Metropole London. Aufgrund des nahezu durchgängigen Verkehrsbetriebs und rund 3,2 Millionen Fahrgästen pro Tag gestaltet sich ein Aufmaß der Tunnel und Stationen als schwierig. Laserscanning mit dem FARO Focus3D ist bei diesem Projekt eine schnelle Lösung. Zudem ist es mit dem kompakten Gerät, das eine enorme Reichweite von 120 Metern aufweist, auch möglich, in sonst unzugänglichen Bereichen detaillierte Scans aufzunehmen. Für großes Interesse sorgten auch Vorträge über das Laserscanning im Rahmen von Bestandssanierungen. Thema war hier unter anderem das aufwendige Aufmaß für die Instandsetzung eines architektonischen Highlights in Frankreich, das bei einem Brand massiv zerstört worden war. Da kein Teil der abgebrannten inneren Verkleidung dem anderen glich, waren 3D-Scans die schnellste und einfachste Lösung als Grundlage für den Nachbau. Dazu musste der eingesetzte FARO Focus3D auf eine Verlängerung montiert werden, denn das Feuer hatte vor allem in großer Höhe des außergewöhnlich geformten Sitzungssaales gewütet.

Der zweite Tag des User Meetings stand ganz im Zeichen der 3D-Dokumentation von archäologischen Fundstellen und denkmalgeschützten Bauten, beispielsweise in Sizilien und Barcelona. Lazare Grenier, der mit seinem Unternehmen Art Graphique et Patrimoine unter anderem die Kathedrale in Nimes/Frankreich in 3D erfasste, bezeichnete das dreidimensionale Laserscanning in seinem Vortrag sogar als ein mächtiges Instrument in der Denkmalpflege.

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Auch aktuelle Anwendungen in der Industrie kamen an den beiden Veranstaltungstagen nicht zu kurz. Unter anderen wurde das große Potenzial der Technik für die Planung einer effizienten Fahrzeugproduktion vorgestellt. Basis dafür bilden vollständige dreidimensionale 3D-Modelle der Werksgebäude, in denen die Prozesse im Fahrzeugbau simuliert und erprobt werden können. Auch Anwendungen in Gefahrenumgebungen standen auf dem Programm.

Das FARO Expertenteam und zahlreiche Partnerfirmen stellten darüber hinaus auch aktuelle Softwarelösungen sowie Trends rund um die Scanverarbeitung und -Visualisierung vor. FARO bietet beispielsweise in seinem 3D App Center neue praktische Apps an, mit denen sich spezielle Aufgaben der Scanbearbeitung noch einfacher bewerkstelligen lassen. Bald wird das Unternehmen zudem mit einer Cloud basierten Version seines WebShare-Programms an den Start gehen. So sind die Scandaten von überall abrufbar und zu bearbeiten – belegen dabei jedoch keine eigenen Serverkapazitäten.

„Das FARO 3D Documentation User Meeting bringt jedes Mal wichtige Experten zusammen, die sich gegenseitig auf dem Laufenden halten und inspirieren. Gemeinsam ist bei allen die große Begeisterung an den zahlreichen Möglichkeiten der 3D-Technik“, zog Ralf Drews, Managing Director FARO Europe, nach zwei Tagen intensiven Austausches eine erste Bilanz. Auch im kommenden Jahr wird FARO wieder ein 3D Documentation User Meeting in Europa organisieren.

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Quelle und weitere Informationen zur Veranstaltung unter http://user-meeting.faro.com.