3D–Festival BEYOND

BEYOND 3D-Festival 2012 3D-Screening Foto: Bitterfield © BEYOND 2012

BEYOND 3D-Festival 2012
3D-Screening
Foto: Bitterfield
© BEYOND 2012

Zum dritten Mal präsentiert BEYOND die neuesten Entwicklungen im Bereich der 3D-Technologie. Wo sich die Unterhaltungsindustrie allerdings noch zögerlich zeigt, sind Wissenschaft und Kunst bereits aktiv dabei, die Möglichkeiten von 3D-Technologien effektiv auszuloten. Eine neue Dynamik geht hierbei von den erschwinglich gewordenen 3D-Druckern sowie dem 3D-Scan aus und animiert zugleich Themen, wie das der alternativen Energieentwicklung mitzudenken.

In diesem Sinne setzt sich BEYOND, von den übrigen – aktuell sieben in Europa veranstalteten 3D-Festivals – ab: Die „große Erzählung oder auch die dritte industrielle Revolution“ (Ludger Pfanz) zeigt sich in Karlsruhe dabei nicht nur im Filmprogramm und den Präsentationen.

Das Programm des Symposiums präsentiert ein breites Spektrum an Themen: Während die Sektion „Future of 3D“ vertreten u.a. durch Aljoscha Smolic (Disney Research Centre Zürich/ CH) und Ralf Schäfer(3D Innovation Center in der Fraunhofer Gesellschaft, D) Fragen nach höheren Frame-Raten oder der Autostereoskopie nachgeht, beschäftigt sich „Science: BEYOND the visible“ mit dem Mikro- und Makrokosmos der Technologie. Vor dem Hintergrund der Simulationen mit Supercomputern macht Vincent Heuveline (Engineering Mathematics and Computing Lab, Heidelberg) das Thema eines intuitiven  Zugangs – eines „in den Daten spazierengehens“ – in einer von Algorithmen bestimmten Technologie, sichtbar. Dass die neuen Technologien auch Einfluss auf die Gleichstellungsthematik haben, zeigt die Sektion der „Stereo Sisters“: die Technologie der digitalen Revolution bedarf weitgehend nicht mehr einer männlichen Physis.

Prof. Ludger Pfanz Festivalleitung BEYOND 3D-Festival

Prof. Ludger Pfanz
Festivalleitung BEYOND 3D-Festival

Die „Konspiration zu einem ökologisch nachhaltigen Überfluss, also ein auf Dauer möglicher Überfluss“ (Pfanz) ist Thema am dritten Tag der Veranstaltung. „Expanded Cinema – Expanded Realities – Expanded Minds“ verweist am wohl deutlichsten auf die Intention der „großen Erzählung“. Funktionieren die meisten Gesellschaftsmodelle mit dem Konzept des Mangels, gehen hier Wissenschaft- und Forschungszentren aus aller Welt der neuen Bewegung mit Ideen, wie beispielsweise der der „Ambient Intelligence“ nach. „Es geht darum, Mitwirkende, Mitspieler zu finden, die in der Lage sind, die Zukunft mit zu gestalten. Karlsruhe ist der richtige Ort für dieses Future-Design.“ (Ludger Pfanz)

Peter WEibel, The Origin of Noise - The Noise of the Origin, © by Christian Wind (www.christianwind.com)

Peter Weibel, The Origin of Noise – The Noise of the Origin, © by Christian Wind (www.christianwind.com)

Freiräume denken – Installationen und Raum-Klang-Installationen von nationalen und internationalen Künstlern werden bei der diesjährigen BEYOND-Kunstaustellung zu sehen sein. Gezeigt werden u.a. Hologramme, 3D-Projektionen und Stereo-Bilder. Den Auftakt macht bereits am Abend des 2. Oktober die Neuinszenierung des in Krems uraufgeführten 3D-Konzerts „The Origin of Noise – the Noise of Origin” von Peter Weibel. Des Weiteren leistet Vibeke Sorensen mit ihrer weltbekannten Installation „Illuminations“ einen wichtigen Beitrag zur 3DAusstellung.

„Filme, die einfach BEYOND sind“ – Filmemacher u.a. aus Frankreich, UK, Portugal, USA, Singapur und Australien bewerben sich um die zwei BEYOND-Awards für 3D-Kurzfilm und 3D-Dokumentarfilm. Eine international besetzte Jury, zu der Prof. Dr. Lisa Gotto, Kathleen Schröter, Prof. Vibeke Sorensen, Prof. Ina Conradi-Chavez, Ariela Stern und die Filmemacherin Gülsel Özkan zählen wird die Gewinner aus den fast 60 Einreichungen auswählen. Im Fokus des Festivals liegen innovative dokumentarische und fiktionale Raum-Zeit-Erzählungen, die für die neuen technischen Möglichkeiten der Stereoskopie adäquate Inhalte entwickeln. Entscheidende Kriterien sind hierbei u.a. mutige Schritte zu einer neuen Filmsprache zu machen und den Sprung vom Filmbild zur Filmbühne zu wagen; Spannungen in der Zeit durch Spannungen im Raum erweitern und keine Angst vor Fehlern zu haben.

Der IRMAT-Spieltisch an der Eröffnung der Vera Oeri-Bibliothek, Hochschule für Musik Basel, FHNW 14.09.2009 Foto: Amadis Brugnoni

Der IRMAT-Spieltisch an der Eröffnung
der Vera Oeri-Bibliothek,
Hochschule für Musik Basel, FHNW
14.09.2009
Foto: Amadis Brugnoni

Die wichtige Frage, wie überlebt das Kino im Zeitalter des Internet – nach der Musikindustrie und der Presse – wird ebenfalls diskutiert. Neue digitale Distributionsformen wie Cinema-Cloud werden von Peter Weibel u.a. vorgestellt.

Vor der Preisverleihung am Samstag, den 5. Oktober, wird eine Auswahl der Filme im ZKM sowie im Filmpalast am ZKM zu sehen sein.

Der thematische Schwerpunkt der 3D-EXPO der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH am 4. und 5. Oktober liegt im Bereich Kino- und TVFilm. Gezeigt werden aktuelle Produktionen und 3D-Equipment für Set und Postproduction. In den Vorjahren zeigten schon Vorreiter wie Sony Professional, Tridelity oder Visenso ihr Potenzial. Ein weiterer Fokus liegt auf 3D-Entwicklungen und -Anwendungen in Medizin, Industrie und Games. Unternehmen und Forschungseinrichtungen zeigen hier innovative Lösungen zukunftsweisender Technologien. Welche Einsatzmöglichkeiten 3D für die Visualisierung von Datenströmen, zum Beispiel Städteplanung und Umweltdaten, Medizinanwendungen oder Simulationen, haben kann, wird unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) darstellen.

„Ein größeres Bild zu denken und Leute zu finden, die auch in der Lage sind, es umzusetzen, ist mir ein großes Anliegen. Die Akademien und unsere Intellektuellen haben sich in den letzten Jahrzehnten in der Kritik eingerichtet, so dass sie die Intelligenzleistung der Lösungen gar nicht mehr herausfordert. Es geht mir darum, einer gewissen Gegenwartsmüdigkeit und Zukunftsangst kompetente Leute entgegenzusetzen, die sagen: Wir können das, wir können Probleme durch Wissenschaft, Technologie und Kunst lösen und wir haben keine Angst Fehler zu machen. Zukunft durch Denken und durch Bildung und akademischer Optimismus – das ist eines der Ziele des Festivals.“ (Ludger Pfanz)

Veranstalter: ZKM | Karlsruhe, HfG | Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, mit Unterstützung der Stadt Karlsruhe, Kulturamt.
In Kooperation mit: Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH, Filmpalast
Karlsruhe, Karlshochschule International University.
Weitere Informationen sowie das aktualisiertes Programm unter:
www.beyond-festival.com