Klangprobe des 3D-Saxophons

By Jörg Viola / 15. August 2014

3D-Druck ist ja gut und schön, aber können die gedruckten Versionen die Originale ersetzen? Wie ist das beispielsweise bei Musikinstrumenten? Können sie in Punkto Klang und Spielbarkeit überzeugen? Der Musikenthusiast Olaf Diegel stellt jetzt – nach Gitarren und Schlagzeug – sein neuestes Musikinstrument aus den 3D-Drucker vor. Im Video gibt er eine Klangkostprobe: Und es ist schon erstaunlich, dass das gedruckte und nur 575 Gramm schwere Alt-Saxophon auch wirklich wie eines klingt. Nicht wie ein Spitzeninstrument, aber der Sound ist unverwechselbar.

Der neuseeländische Ingenieur selbst ist mit dem Modell aus Nylon noch lange nicht zufrieden. Für seine Ohren klinge es weniger lebendig als ein metallischer Körper, sagt er. Außerdem hat er nicht alle Teile des Prototypen gedruckt, sondern hat auf metallische Federn und Klammer zurückgegriffen. Und auch das Mundstück ist das eines herkömmlichen Saxophones. Nur so nebenbei: Es wäre wirklich spannend, einmal auszuprobieren, wie ein Saxophon klingen würde, wenn man das Blatt drucken würde…

Der Professor für Produktentwicklung an der Universität Lund in Schweden will weiter an seinem Instrument und dem Ton basteln. Auch über ein anderes Aussehen denkt er nach. Seine Gitarrenkollektion ist ja bereits sehr spektakulär.

Ob eingefleischte Musiker zu diesen 3D-Druck-Instrumenten greifen würden, ist eher fraglich. Doch die scheinbare Spielerei, Instrumente zu drucken, gibt viele Aufschlüsse zum Thema Machbarkeit des 3D-Drucks und zu den verwendeten Materialien. Nicht alles wird man wahrscheinlich drucken können, meint auch Diegel. Aber die additive Fertigung eröffnet neue Möglichkeiten. Da ist er sich sicher.