Der erste Schritt zur virtuellen Welt im Handy ist vollzogen: die japanische Firma Genkii hat mit Sparkle 3D eine Software entwickelt, die es ermöglicht, über das iPhone und den iPod Touch Mitglied einer Game-Community zu werden, die ähnlich funktioniert wie Second Life. Vernetzte Spieler sollen weltweit miteinander kommunizieren können, spielen, einkaufen und sich eine Wunsch-Existenz aufbauen.
Foto: Genkii
Die Vollversion von Sparkle 3D ist noch nicht auf dem Markt. Zunächst wird im App Store nur eine Software angeboten, die eingeschränkte Möglichkeiten bietet und Appetit auf das Game-Programm machen soll. Dieser Vorläufer, „Sparkle IM“, ist ein reiner Instant-Messenger. Das heißt, man kann unterwegs mit seinen virtuellen Freunden in Kontakt bleiben, chatten und Telefonanfragen senden.
Genkii will mit „Sparkle 3D“ eine eigenständige 3D-Welt auf den Markt bringen, die Menschen aus der ganzen Welt miteinander vernetzten soll. Man muss sich diese virtuelle Welt vorstellen wie ein komplett eigenständiges Ökosystem. Ein eigenes Wirtschaftssystem ermöglicht den Spielern, Immobilien zu erwerben, Güter anzusammeln und ihre Charaktere „aufzurüsten“. Bisher haben Second Life, World of Warcraft oder Age of Conan mit diesen virtuellen Wirtschaftsgütern Milliarden verdient.
Das Handy als Game-Konsole bietet für geschäftstüchtige Softwareanbieter ganz neue Möglichkeiten. Die Spieler könnten mit Sparkle 3D überall unterwegs auf ihr virtuelles Leben zugreifen – das lässt ungeahnte Gewinne erhoffen. Schon jetzt entwickelt sich das iPhone OS 3.0 zu einer ernsthaften Konkurrenz für tragbare Spielekonsolen wie Sonys Playstation Portable oder die Nintendo DS. Denn in den USA ist das iPhone bereits heute das meistgenutzte Spiele-Handy.
Möglich wird eine weltweite Spieler-Vernetzung mit Sparkle 3D durch die zentralen Server von Apple. Im Unterschied zu anderen Handy-Besitzern können diese über MobileMe oder die neuen Push Notifications von iPhone OS 3.0 direkt miteinander in Verbindung treten – egal bei welchem Mobilfunkanbieter sie unter Vertrag stehen.
Ob sich Sparkle 3D am Markt durchsetzen wird, ist noch nicht sicher. Gegenwärtig sucht Genkii zum weiteren Ausbau ihres Geschäftsmodells noch nach Angel-Investoren – also privaten Geldgebern. Doch wenn der Vorläufer Sparkle IM bei den Nutzern angenommen wird, ist dies sicher kein Problem. Die virtuellen Welten und Parallel-Leben im Handy werden sich etablieren, vor allem junge Konsumenten verlangen danach.
Quelle:
Aeramobile: http://www.areamobile.de/news/10779-erste-virtuelle-welt-nur-fuers-handy-sparkle-3d-auf-dem-iphone
Links:
App Store: http://www.apple.com/de/iphone/appstore/
Second Life: http://de.secondlife.com/