Der erste Fahrradrahmen aus dem 3D-Drucker

By Jörg Viola / 15. Juni 2014

3D-Drucker werden mittlerweile für viele Gegenstände im Rahmen der additiven Fertigung und des Prototypenbaus verwendet. Beim Metall-3D-Druck gestaltet sich das Druckverfahren jedoch als äußert komplex. Ein Hersteller von 3D-Druckern hat nun ein Projekt gestartet, um das weltweit erste 3D-gedruckte Fahrrad aus Titan herzustellen.

Copyright by Renishaw

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Die Firma Renishaw aus Großbritannien ist ein Hersteller für generative Fertigungsanlagen zum Drucken von Metallteilen. In Zusammenarbeit mit dem britischen Fahrradkonstrukteur Empire Cycles wurde im ersten Schritt des Projektes ein Fahrradrahmen aus einer Titanlegierung in 3D gedruckt. Der Rahmen wurde mit einem additiven Laserschmelzverfahren in Teilstücken gefertigt und zusammengefügt.

Warum wurde jedoch Titan verwendet und nicht wie bei herkömmlichen Fahrrädern Aluminium? Titan hat eine höhere relative Dichte als Aluminium und ist dadurch deutlich leichter. Außerdem wurde bei dem Titanrahmen die topologische Optimierung angewandt. D. h. mit Hilfe von spezieller Software wird ein optimiertes 3D-Modell erstellt, das sowohl stabil als auch leicht ist. Dadurch ist der Titanrahmen aus dem 3D-Drucker 33 Prozent leichter als der originale Rahmen.

Das Ziel dieses Projektes ist letztendlich nicht nur einen Rahmen aus dem 3D-Drucker herzustellen, sondern ein voll funktionsfähiges Fahrrad zu produzieren. Denn diese Technik bringt viele Vorteile mit sich. Da keine Werkzeuge benötigt werden, können laufend Verbesserungen am Design gemacht werden. Außerdem ist der Kostenaufwand für das angewandte Laserschmelzverfahren verhältnismäßig gering.

Weitere Informationen und technische Details zu diesem Projekt gibt es auf der Webseite von Renishaw: www.renishaw.de/empire