3D-Filme erleben alle gleich

3D-Filme werden viel intresiver erlebt. Foto: Jürgen Werres/ pixelio.de

3D-Filme werden viel intensiver erlebt, als 2D-Filme. Foto: Jürgen Werres/ pixelio.de

Beim Schauen von 3D-Filmen gleicht sich die Hirnaktivität der Zuschauer an. Zudem werden die 3D-Filme stärker erlebt, als Filme in 2D. Zu diesem Resultat sind Wissenschaftler am Fachgebiet Maschinelles Lernen/Intelligente Datenanalyse der TU Berlin um Prof. Dr. Klaus-Robert Müller und Wissenschaftler an der Charité – Universitätsmedizin Berlin in einer Studie gekommen.

Das Experiment: 25 gesunde Probanden wurden in einem Magnetresonanztomografen (MRT) je 14 Filme gezeigt, die zweimal eingespielt wurden: einmal in 2D und einmal in 3D. Die Reihenfolge der 40 Sekunden langen Filme war zufällig und bei jedem Probanden anders. Auch wurden die 2D- und 3D-Filme nicht im Block abgespielt, sondern wahllos zwischen ihnen hin- und hergewechselt. Gezeigt wurden unter anderem eine sich öffnende und wieder schließende Blüte, ein Fallschirmsprung und eine Achterbahnfahrt. Während die Versuchspersonen die Filme sahen, wurde mit der funktionellen Magnetresonanztomografie ihre Hirnaktivität gemessen.

Das Ergebnis: Die Hirnaktivität der Probanden ähnelte sich beim Schauen der 3D-Filme signifikant stärker als beim Schauen der gleichen Filme in 2D. Diese Ähnlichkeit war besonders ausgeprägt in bilateralen Hirnarealen der visuellen Bewegungswahrnehmung sowie in zwei Regionen, einer mittleren und einer lateralen, die mit Sprachprozessen und selbstbezogener Verarbeitung in Verbindung gebracht wurden. Anders beim Schauen der 2D-Filme: Da wies die Hirnaktivität bei den Studienteilnehmern größere individuelle Unterschiede auf.

Neben der Ähnlichkeit der Hirnaktivierung beim Schauen von 3D-Filmen, gaben die Studienteilnehmer an, dass sie die 3D-Filme stärker erlebt hätten als die 2D-Filme. Die Wissenschaftler mutmaßen daher, dass es einen Zusammenhang zwischen dem intensiveren Erleben von 3D-Filmen und der Synchronisation der Hirnaktivität geben könnte.

„Die Erkenntnisse könnten in der Unterhaltungsindustrie angewendet werden zum Beispiel bei der Optimierung von Filmen. Vorstellbar wäre auch, sportliche Großereignisse wie Fußballwelt- und -europameisterschaften beim Public Viewing oder Olympische Spiele in 3D auszustrahlen, da wir ja herausgefunden haben, dass 3D das Erleben verstärkt“, so Prof. Dr. Klaus-Robert Müller. Aber auch klinische Folgestudien sind denkbar. Unterschiedliche Patientengruppen könnten beim Schauen von 3D-Filmen unterschiedliche Grade der Synchronisation aufweisen. Ihr Störungsbild könnte dadurch charakterisiert werden.

Quelle:

http://www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/2014/juli_2014/medieninformation_nr_1492014/