Nanoscribe im Finale des Deutschen Gründerpreises – 3D Drucker für kleinste Dimensionen

Mit ihrem preisgekrönten 3D Drucker für die Mikrometerskala hat es die Nanoscribe GmbH aus dem Raum Karlsruhe ins Finale des Deutschen Gründerpreises 2015 in der Kategorie Aufsteiger geschafft. Damit repräsentiert das Unternehmen aus Sicht der Gründerpreis-Experten eine der erfolgreichsten Existenzgründungen der vergangenen Jahre in Deutschland. Die erfahrenen Experten der Auswahljury, die im Namen der Gründerpreis-Partner stern, Sparkassen, ZDF und Porsche ihr Votum fällten, waren von der bahnbrechenden Leistungsfähigkeit des Produkts sowie von der unternehmerischen Kompetenz der Gründer gleichermaßen beeindruckt. Nanoscribe sei „eine High-Tech Gründung wie aus dem Bilderbuch“, so einer der Juroren.

„Mit unseren 3D Druckern bieten wir die weltweit präzisesten Geräte für die Mikrofabrikation an“, erklärt Nanoscribe Gründungsmitglied und Geschäftsführer Martin Hermatschweiler. Allerkleinste 3D Objekte ab wenigen hundert Nanometern bis hin zu Strukturen im Millimeterbereich können mit bisher unerreichter Auflösung und bei maximaler Designfreiheit hergestellt werden. Damit übertreffen sie gängige 3D Druckverfahren um Klassen und kommen in zahlreichen Forschungsgebieten wie z.B. der Photonik, Mikrooptik, Sensor- oder Medizintechnik zum Einsatz. Diese Alleinstellungsmerkmale machen die Nanoscribe Systeme zum neuen Standard für die Mikrofabrikation. Bereits heute stehen die Präzisionsgeräte des Markt- und Technologieführers in rund 100 namhaften Forschungseinrichtungen der Welt. Die Kundenliste enthält so klangvolle Namen wie die Fraunhofer- und Max-Planck-Institute, amerikanische Top-Unis wie Harvard oder Caltech sowie europäische Eliteschmieden wie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) oder die ETH Zürich.

Die Expertenjury des Deutschen Gründerpreises war beeindruckt, wie erfolgreich sich das Unternehmen, das Ende 2007 als erste Ausgründung aus dem KIT hervorging, dank klarer Alleinstellungsmerkmale etablieren konnte und wie die Gründer aus den Ergebnissen ihrer Grundlagenforschung ein marktfähiges Produkt entwickelt und am Weltmarkt positioniert haben. Der Firmengedanke entstand auf Initiative von Professor Martin Wegener, dem Arbeitsgruppenleiter am dortigen Institut für Nanotechnologie sowie dem Institut für Angewandte Physik, wo die späteren Gründer Martin Hermatschweiler und Dr. Michael Thiel gemeinsam mit dem damaligen Nachwuchsgruppenleiter Dr. Georg von Freymann (heute Professor an der TU Kaiserslautern) an so genannten Photonischen Kristallen, einer speziellen Disziplin der Physik, forschten. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse gepaart mit dem unternehmerischen Geist dieser vier Physiker bildeten die Grundlagen des Unternehmens, Nanoscribe war geboren.

„Wir haben damals den Einstieg über den Wissenschaftsmarkt gewählt“, berichtet Hermatschweiler (37). „Dank sorgfältiger Vorbereitung, kontinuierlicher Weiterentwicklung und internationaler Vernetzung lief alles noch besser als im Businessplan kalkuliert. Wissenschaftler sind sehr aufgeschlossen für Innovationen, wir trafen fast überall auf offene Türen. Die Existenzgründung birgt zwar Risiken in sich, aber die tiefe Überzeugung von der Leistungsfähigkeit des Teams und der den Produkten zugrunde liegenden Technologie verliehen Mut. Die notwendigen Finanzmittel, aber auch die intensive Begleitung über eine wissenschaftsnahe Beteiligung gaben zudem Halt und Sicherheit.“

Die Nominierung für den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Aufsteiger ist für Nanoscribe eine ganz besonders wichtige Anerkennung und die Gründer hoffen, dadurch auch in der deutschen Industrie bekannter zu werden und bei den Unternehmen viele neue Ideen anzustoßen. Der Leiter der Forschung und Entwicklung, Dr. Michael Thiel (32) wünscht sich, „dass unser Beispiel auch andere Wissenschaftler aus der Grundlagenforschung ermutigt, selbst marktreife Produkte zu entwickeln.“ Die Experten des Deutschen Gründerpreises waren von der Gesamtperformance des High-Tech Unternehmens begeistert und lobten: „Die Gründer haben den schwierigen Sprung von der Grundlagenforschung zum Markterfolg dank überragender Pionierarbeiten und unternehmerischer Leistungen hervorragend gemeistert.“

Technologie und Anwendungen

Die Nanoscribe Drucker basieren auf der Technologie der Zwei-Photonen Polymerisation. Bei dieser innovativen Technik schreibt ein Ultrakurzpulslaser die vorgegebenen Strukturen in einen UV-empfindlichen Fotolack und härtet diesen aus. Nach einem Entwicklerbad – ähnlich der Fotoentwicklung – bleiben die dreidimensionalen Objekte stehen. Die Technologie erlaubt somit die extrem präzise Fertigung mikroskopisch kleiner optischer und mechanischer Bauteile wie beispielsweise Sensoren oder Mikrozahnräder. Insbesondere für die Herstellung von 3D Objekten kleiner einem Millimeter gibt es keine Fertigungsalternative, die hinsichtlich der Genauigkeit von Strukturdetails und Oberflächenglattheit mit dieser Technologie vergleichbar wäre. Das ist für viele Unternehmen interessant, von der optischen Industrie über die Automobilbranche bis hin zur Medizintechnik, da die Herstellung leistungsstärkerer Optiken z.B. für Smartphones, der Druck optischer Verbindungen für die ultraschnelle Datenübertragung sowie die Miniaturisierung als Megatrend der letzten Jahre weiter an Bedeutung gewinnen. Neben der Herstellung von Prototypen und Kleinserien erlaubt die neue Generation der Nanoscribe Geräte auch den Druck von Formen, die für die kostengünstige Produktion großer Stückzahlen per Replikation insbesondere in der Industrie benötigt werden.

Die Verleihung des Deutschen Gründerpreises findet am 30. Juni 2015 in Berlin statt. Weitere Informationen hierzu: www.deutscher-gruenderpreis.de/

Quelle: Nanoscribe.de

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