Wie wird man 3D-Designer?

Es gibt viele Bezeichnungen für diese Berufsform: 3D-Designer, 3D-Artist, 3D-Experte oder 3D-Visualist. Doch wie wird man 3D-Designer und wie sieht so ein Werdegang aus? Diese Fragen sind gar nicht so leicht zu beantworten. Denn ein 3D-Designer ist noch kein offiziell anerkannter Beruf. Doch trotzdem sind Experten, die sich mit 3D Visualisierungen auskennen, gefragter denn je.

Wir haben uns mal bei der 3D-Union, die Plattform für 3D-Experten, genauer umgesehen und sind auf den 3D-Visualisten Benjamin Wysk gestoßen. Der studierte Designer aus Berlin arbeitet freiberuflich als 3D-Visualist und hat sich bei der 3D-Union angemeldet, um dort auf neue Projekte aufmerksam zu werden. Wir haben Benjamin Wysk interviewt, um mehr über den Werdegang eines 3D-Artisten zu erfahren.

Hallo Benjamin, Du bist Mitglied in der 3D-Union.com und hast Dir als 3D-Experte ein Profil angelegt. Was hat Dich zu diesem Schritt bewogen und was erwartest Du von der 3D-Union?

Ich habe mich dazu entschlossen mir ein Profil bei der 3D Union zu erstellen, da ich zum einen schon gute Erfahrungen mit den Menschen und Organisatoren von 3D Union gemacht habe und zum anderen mir das Konzept und die Idee sehr gut gefällt. Der Gedanke sich als 3D Experte ganz auf den Kern unserem kreativen Schaffens konzentrieren zu können, ist sehr reizvoll. Denn das ist es, was uns antreibt und so viel Spaß bereitet.

Von der 3D Union erwarte ich mir viele interessante Aufträge und Kontaktvermittlungen, die mir den Lebensunterhalt sichern und mich positiv in die Zukunft blicken lassen.

Ein 3D-Experte ist ja noch kein offiziell anerkannter Beruf. Wie sieht Dein beruflicher und persönlicher Werdegang aus? Wie wurdest Du zu einem 3D-Spezialisten und was genau ist Dein Spezialgebiet?

Ja, im Prinzip fing alles schon in meiner Schulzeit an. Wie viele in dieser Zeit war ich orientierungslos und schaute nach den Dingen, die mir Freude bereiteten und das war die Kreativität. Zeichnen und Gestalten war für mich einfacher als Algebra oder Goethe zu zitieren. Daher machte ich zunächst eine Lehre als Raumausstatter. Da mir dort aber die Anerkennung und die Kreativität fehlten, entschloss ich mich nach dem erfolgreichen Abschluss zur Fachhochschulreife für ein Designstudium. In dieser Zeit lernte ich die Welt der 3D Gestaltung kennen. Während und nach dem Studium erweiterte ich mein Wissen in verschiedenen Praktika. In dieser Zeit entwickelte ich mein Start-up und machte mich als 3D Experte selbstständig.
Ich würde sagen dass das Modellieren und Animieren von 3D Inhalten den größten Teil meines Erfahrungsreichtums ausmacht.

Auf welche berufliche Leistung (großes Projekt, gewonnener Wettbewerb, enger Termin, weltweite Veröffentlichung…) bist Du besonders stolz? Und warum?

front_up KopieIch würde gerne ein Designkonzept von mir aus dem Jahr 2012 vorstellen. Dies war Teil eines Designwettbewerbes der Fachzeitschrift IVT International Industrial Vehicle Technology (http://www.ivtinternational.com) Ziel war es eine Alternative zu den herkömmlichen Pistenraupen zu entwickeln. Sie sollte  geländegängiger, effizienter und sicher sein. Dies wurde nie veröffentlicht, da die Ausschreibung für eine Parallelausgabe des Magazins sein sollte, die leider nicht zustande kam. Ich bin dennoch stolz darauf, da hier sowohl Konzept, Design und Umsetzung nach wie vor mir entsprechen.

Wie stellst Du Dir unsere Welt in 20 Jahren vor und warum sind 3D-Experten, wie Du einer bist, in Zukunft unverzichtbar?

Einen Blick in die Zukunft zu werfen finde ich relativ schwierig, da sich die Welt in großem Tempo entwickelt. So wie die Möglichkeiten die wir mit den vielen verschiedenen Tools heutzutage schon haben. Manche sind der Meinung, das Software immer einfacher zu bedienen sein wird und der Leihe schnell den Profi ersetzen kann. Dem würde ich nicht zustimmen, da meist viel mehr Wissen und Erfahrung hinter und um einen kreativen Prozess steht. Wie in der Fotografie ist es doch immer der Fotograf, der das Motiv erkennt oder die Situation einfängt. Ich denke in 20 Jahren wird dies nicht anders sein.

Bleiben wir noch kurz in der Zukunft. Wie stellst Du dir die Arbeitsweise der Menschen in einer Welt vor, in der in vielen Wohnzimmern, Büros und Firmen 3D-Drucker stehen und virtuelle 3D-Modelle jederzeit im Internet verfügbar sind?

Ich bin davon überzeugt, dass die Entwicklung der 3D Drucker in Zukunft so weit vorangeschritten sein wird, dass diese auch für den normalen Endverbraucher aber auch für die Industrie von essenzieller Bedeutung sein werden. Ob es einfache Ersatzteile, personalisierte Nahrung oder komplexe Systeme sein werden, das spielt dabei keine Rolle. Im Prinzip ist alles denkbar. So wie viele Dinge wird auch der 3D Drucker eine Evolution durchlaufen und das tägliche Leben und Konsumverhalten der Menschen beeinflussen.

Zum Schluss wüsste ich gern, was Dein Alleinstellungsmerkmal ist. Was machst Du anders als andere 3D-Experten? Warum muss ein Projektgeber unbedingt Dich mit einem Projekt beauftragen?

Mit dieser Frage habe ich immer Schwierigkeiten. Ich könnte jetzt viele Dinge hervorheben, die andere auch schreiben würden. Aber eines ist mir immer wichtig, wenn es um eine Zusammenarbeit geht. Eine harmonische Basis der Kommunikation und Zusammenarbeit finden. Denn es sind immer Menschen, die hinter einem Projekt stehen. Und für Menschen wollen wir gute Produkte erstellen und verkaufen. Technisch und handwerklich bin ich nicht der Beste und nicht der Schlechteste. Aber ich bin immer bestrebt mein Bestes zu geben.

Vielen Dank für das Gespräch!

Benjamin_WyskDu willst mehr über Benjamin Wysk erfahren?

Hier geht es zu seinem Profil auf der 3D-Union: http://www.3d-union.com/Ben