„Computervisualistik und Design“: Studiengang bildet zu kreativen 3D-Experten aus

Mit dem Studiengang „Computervisualistik und Design“ bietet die Hochschule Hamm-Lippstadt ein bundesweit einmaliges Studium. Der Studiengang wurde 2011 von Hochschulpräsident Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld ins Leben gerufen und von Prof. Susanne Lengyel als Studiengangsleiterin mit aufgebaut. Mehr als 150 Studierende beginnen durchschnittlich pro Studienjahr mit dem Studium.

Der Studiengang „Computervisualistik und Design“ vermittelt einerseits technisches Fachwissen, andererseits Kenntnisse im Bereich Gestaltung und Design. Somit verfügen die Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Studiengangs nicht nur über ingenieurwissenschaftliches Know-how, sondern sind zudem in der Lage, Visualisierungen und eigene Ideen kreativ umzusetzen. Mit dieser Fächerkombination sind die Studierenden optimal für das Berufsleben gerüstet.

Design im täglichen Leben

Nahezu jeder Gebrauchsgegenstand, den wir täglich benutzen, wurde zuvor in einem intensiven Designprozess entworfen. Das Design von Produkten, die in Serie hergestellt werden – beispielsweise von Haushaltsgeräten, Möbeln und Fahrzeugen – wird auch als Industriedesign bezeichnet. Ein gut durchdachtes Industriedesign, das an die Bedürfnisse einer Zielgruppe angepasst ist, bietet Kunden einen Mehrwert und sichert den Erfolg eines Unternehmens. Aufgrund der hohen Bedeutung, die dem Industriedesign zukommt, ist es Teil des Studiengangs „Computervisualistik und Design“ an der Hochschule Hamm-Lippstadt.

Praxiserfahrung im Studium sammeln

Die Studierenden der Hochschule Hamm-Lippstadt entwerfen im Studium digitale Anwendungen wie Apps, erzeugen 3D-Simulationen und erstellen mit Hilfe des Computers nicht nur Designentwürfe und Prototypen, sondern auch Stop-Motion-Filme. Je nach Zielsetzung entstehen Entwürfe, bei denen die Funktionalität, die jeweilige Zielgruppe oder aber die Ästhetik im Vordergrund steht.

3D-Visualisierungen finden immer mehr Anwendungsgebiete. Dementsprechend steigt auch die Nachfrage nach Experten in diesem Bereich. Nicht nur in Filmen oder Computerspielen – auch in der Industrie wird zunehmend auf 3D gesetzt. So wird beispielsweise der 3D-Druck immer häufiger zur kostengünstigen Erstellung von Prototypen und Modellen herangezogen. In der Architektur werden Entwürfe mit 3D-Druckern erstellt, und auch die Medizin wird durch den 3D-Druck revolutioniert: Künstliche Gelenke aus dem 3D-Drucker sind – im Gegensatz zu herkömmlichen Einheitsmodellen – passgenau und verringern so die Wahrscheinlichkeit für chronische Schmerzen nach der Operation.

Interview mit Susanne Lengyel, Professorin für „Engineering Design und Prototyping“ an der Hochschule Hamm-Lippstadt

Gemeinsam mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld hat Prof. Susanne Lengyel den Studiengang „Computervisualistik und Design“ an der Hochschule Hamm-Lippstadt aufgebaut. Sie ist Vorsitzende der Initiative der Deutschen Designverbände e.V., Sprecherin der Sektion Design im Deutschen Kulturrat e.V. und Vizepräsidentin des Designerdachverbands Deutscher Designertag e.V. Bevor Lengyel ihre Professur an der Hochschule

Prof. Susanne Lengyel

Prof. Susanne Lengyel, Professorin für „Engineering Design und Prototyping“ an der Hochschule Hamm-Lippstadt. Foto: © HSHL.

Hamm-Lippstadt antrat, war sie viele Jahre als Industriedesignerin tätig. Ihre Arbeiten wurden vielfach mit internationalen Design-Preisen ausgezeichnet. Lengyel hat an der Universität Duisburg-Essen sowie an der Metropolitan University of Manchester „Industrial Design“ studiert.

Wie hat sich der Studiengang „Computervisualistik und Design“ seit seiner Gründung entwickelt?

Der Studiengang, der bei seiner Einführung vor drei Jahren ein absolutes Novum war, hat sich äußerst positiv entwickelt. Von den Studierenden wurde er von Beginn an sehr gut angenommen. Da der Studiengang völlig neu auf den Weg gebracht wurde, konnten wir ihn zudem an die Bedürfnisse und Wünsche der Studierenden anpassen. Auch auf dem Arbeitsmarkt haben wir einen großen Bedarf für den Studiengang entdeckt: Eine nutzerfreundliche Informatik wird zunehmend am Markt nachgefragt. Daher haben wir das Studium mit der Zeit auch an die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts angepasst.

Welche beruflichen Perspektiven eröffnet der Studiengang?

Die beruflichen Perspektiven des Studiengangs sind sehr vielfältig und hängen vor allem von der Affinität der Studierenden ab. Einige möchten vorrangig im Bereich Design arbeiten, andere wiederum im Bereich Informatik. Von der reinen Programmentwicklung über eine benutzerfreundliche Gestaltung von Software bis hin zur Entwicklung von Games und Animationen sind sehr viele Tätigkeitsfelder denkbar.

Der Studiengang „Computervisualistik und Design“ umfasst unter anderem das Gebiet der 3D-Visualisierung. Wie wird 3D Ihrer Meinung nach unseren Alltag in den nächsten zehn Jahren verändern?

3D wird immer häufiger eingesetzt. Es ist ein hochaktuelles Thema, das unsere gesellschaftliche Entwicklung verändert. Ich denke, dass die 3D-Technik in weiteren technischen Geräten zum Einsatz kommen wird. Besonders auf dem Gebiet der 3D-Drucker schreitet die Entwicklung rasant voran. Viele Modelle sind bereits für Privatanwender erschwinglich. Wenngleich die Erstellung eines 3D-Modells eine anspruchsvolle Aufgabe ist, die erlernt werden muss, ist es denkbar, dass der Handel mit 3D-Modellen ausgebaut wird. So könnten Privatanwender ein Modell kaufen und herunterladen und schließlich auf ihrem eigenen 3D-Drucker ausdrucken.

Quelle: www.hshl.de